Der Beruf des Apothekers ist abwechslungsreich, zukunftsweisend und familienfreundlich
Naturwissenschaftler mit Herz
Hannover – Salben und Kapseln selbst herstellen, individuelle Einnahmelösungen für Patienten finden, Kunden beraten und in der Therapie begleiten, einen Betrieb führen und unternehmerische Entscheidungen treffen – kann ein Beruf abwechslungsreicher sein? Kaum! Daher entscheiden sich viele junge Menschen für ein Pharmaziestudium. Auch die Zukunftsaussichten sind sehr gut, wie die Apothekerkammer Niedersachsen mitteilt. Die aktuelle Altersstruktur der Apotheker zeigt, dass in den nächsten Jahren viele Apothekeninhaber und angestellte Apotheker durch Erreichung des Rentenalters ausscheiden werden. Es gibt somit gute Perspektiven für den dringend benötigten Nachwuchs. Gut 60.000 Apotheker gibt es in Deutschland und der Bedarf an Apothekern nimmt wegen den steigenden Anforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft stetig zu. Mehr als 49.000 Apotheker sind aktuell in öffentlichen Apotheken beschäftigt. Der Frauenanteil liegt hier bei 70,5 Prozent. 46,4 Prozent der Apothekenleiter sind Frauen. Das liegt unter anderem daran, dass der Beruf besonders familienfreundlich ist. In den meisten Apotheken ist eine Beschäftigung in Teilzeit möglich. Weitere Arbeitsbereiche sind zum Beispiel Krankenhausapotheken, pharmazeutische Industrie, Forschung, Lehre und öffentlicher Dienst.
Wie sieht der Alltag in der öffentlichen Apotheke aus? Der Apotheker hält in vielen Fällen Rücksprache mit Ärzten und Krankenkassen und arbeitet zunehmend enger mit Pflegepersonal in Heimen und Krankenhäusern zusammen. Insbesondere bei der individualisierten Medizin, die für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung zukunftsweisend ist, ist die Kompetenz des Apothekers gefragt. Benötigt ein Patient ein spezielles Arzneimittel, das in der industriellen Massenherstellung nicht angefertigt werden kann, ist der Apotheker gefordert, ein auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenes Medikament herzustellen. Dieses Fachwissen hat zum Beispiel bei Hautkrankheiten, Krebserkrankungen oder bei Kinderarzneimitteln schon heute eine überragende fachliche Bedeutung. Patienten erwarten heutzutage auch, von ihrem Apotheker über Präventionsmaßnahmen aufgeklärt zu werden, oder dass er ihren Blutdruck und Blutzucker misst. Immer häufiger bieten Apotheker auch gemeinsam mit Ärzten Informationsveranstaltungen an, um Patienten im Umgang mit weit verbreiteten Volkskrankheiten zu schulen. Weiterhin ist der Apotheker immer der erste Ansprechpartner bei Anwendungsfragen zu Arzneimitteln: Wie inhaliert man richtig? Wie nutzt man einen Insulinpen? Kann man die Tablette teilen? Wie gibt man seinem Kind die notwendigen Medikamente? Da die Arzneimitteltherapien immer komplexer werden, nimmt die Beratung einen immer größeren Raum ein. Wie bei vielen anderen Berufen, müssen sich auch Apotheker ihr Leben lang fortbilden, um den fachlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Wie wird man Apotheker?
Ablauf des Studiums Derzeit kann man in Deutschland an 22 Universitäten studieren. In Niedersachsen bietet die Technische Universität Braunschweig jedes Semester 81 Studienplätze an. Weitere Informationen gibt es unter www.apothekerkammer-nds.de und www.studier-pharmazie.de.
Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an. Der Apotheker ist ein fachlich unabhängiger Heilberufler. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apothekern die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwirbt der Studierende Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem Staatsexamen erhält er eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung kann er eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist für Gesundheit und Prävention berät der Apotheker seriös und unabhängig. Er begleitet den Patienten fachlich, unterstützt ihn menschlich und hilft ihm so, seine Therapie im Alltag umzusetzen.
Apothekerkammer Niedersachsen
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